wm-2010-suedafrikaWenn man sich die Schlagzeilen so ansieht, dann sieht es fast so aus, als könnte man nur mit Bodyguard zur Fußball WM 2010 in Südafrika anreisen.

Heute beherrschte wieder einmal eine traurige Schlagzeile die Vorberichterstattung zur WM 2010: Jimmy Mohlala, ein Mitglied des Organisationskomitees der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, ist gestern in seinem Haus in Nelspruit erschossen worden. In Nelspruit wird derzeit eines der zehn Stadien für die WM gebaut.

Mohlalas Sohn wurde ebenfalls angeschossen, überlebte den Anschlag aber verletzt.

Bei dem Überfall handelte es sich nicht um einen der täglich hunderten Raubüberfälle, da aus dem Haus nichts gestohlen worden.

Hintergrund des Anschlags dürften Mohlalas Korruptionsvorwürfe im vergangenen Jahr gegen ein Mitglied des Afrikanischen National-Kongresses ANC gewesen sein. Es ging dabei um angebliche Schmiergeldzahlungen im Zusammenhang mit dem Bau von Stadien der WM 2010.

Einige traurige Highlights der südafrikanischen Kriminalitätsstatistik:

  • ca. 20.000 Morde
  • ca. 55.000 Vergewaltigungen
  • ca. 250.000 Wohnungseinbrüche
  • ca. 13.000 Carjackings
  • ca. 300-500 ermordete Polizeibeamte

Die Schätzungen beziehen sich auf ein Jahr.

Empfohlen Sicherheitsmaßnahmen für Reisen in Südafrika (nicht nur während der WM 2010):

vorsichtsmassnahmen-sudafrika-wm-2010Im Fall eines Überfalls sollte keine Gegenwehr geleistet und abrupte Bewegungen vermieden werden, da die Schwelle zu Gewalttätigkeit oft sehr niedrig ist.

Besuche in Townships in Eigenregie sollten unbedingt unterlassen und solche nur in Begleitung einer mit den Örtlichkeiten vertrauten Person unternommen beziehungsweise bei empfohlenen Organisationen gebucht werden.

Bei Verwendung von Mietautos ist wegen der Gefahr von Fahrzeugentführungen (vehicle hi-jacking) Vorsicht an roten Ampeln und an Einfahrten zu Wohnhäusern, etc. geboten. Autos sollten von innen verriegelt und die Fenster grundsätzlich geschlossen sein, und Handtaschen, Mobiltelefone, Fotoapparate, etc. niemals sichtbar im Auto liegegelassen werden.
An Ampeln und Einfahrten sollte prinzipiell – besonders nach Einbruch der Dunkelheit – ein Sicherheitsabstand zum vorderen Fahrzeug bzw. der Einfahrt eingehalten werden, um gegebenenfalls rasch wegfahren und ausweichen zu können. Fahrzeuge sollten nur auf gut beleuchteten und/oder bewachten Parkplätzen abgestellt werden.

Überlandfahrten sollten immer so geplant werden, dass das Reiseziel leicht vor Einbruch der Dunkelheit erreicht werden kann. Vorsicht ist bei Fahrten in ländliche Gebiete in der Provinz Kwa-Zulu-Natal und durch die Transkei (Provinz Ostkap) geboten.
Es sollten möglichst Hauptverkehrsstraßen benutzt werden.
Von der Mitnahme von Anhaltern ist abzuraten.
Stellen Sie sicher, daß Ihr Fahrzeug immer über genügend Treibstoff verfügt und sich in guten Zustand befindet, um Aufenthalte in einsamen Gegenden zu vermeiden.
Es wird geraten, nicht an Aussichtspunkten oder Rastplätzen Halt zu machen, wenn dort keine anderen Touristen in Sichtweite sind. Auch vor Spaziergängen auf wenig besuchten Stränden wird abgeraten.

Die Mitnahme von Mobiltelefonen (mit Roaming-Karte) oder lokale Anmietung (auch auf Flughäfen möglich) wird aus Sicherheitsgründen empfohlen. Eine lokale Simcard zum Aufladen von Gesprächsguthaben in lokaler Währung („pay as you go“) ist überall erhältlich.

Achtung bei der Benutzung von Mobiltelefonen! Nach Möglichkeit das Mobiltelefon nicht in der Öffentlichkeit oder beim Autofahren benützen, da dies zu Überfällen bzw. “smash and grab” Angriffen (=Einschlagen der Autoscheibe und Attackieren der Insassen) animieren könnte.

Bei Verwendung öffentlicher Verkehrsmittel ist Vorsicht geboten. Die Kriminalitätsrate auf den Bahnhöfen und in ihrer Umgebung ist sehr hoch.

Auch auf den Flughäfen kommen häufig Diebstähle, vor allem vor dem Check-in vor.

Von Benützung der Vorortzüge in Johannesburg (sowie zwischen Johannesburg und Pretoria), Durban und Kapstadt ist abzuraten (allenfalls 1. Klasse zu Hauptverkehrszeiten).

Vor allem auf dem Flughafen Johannesburg häufen sich jene Fälle, wo das Gepäck nach dem Einchecken im Zuge der Röntgenkontrolle, Aufbewahrung und Weiterleitung zum Flugzeug aufgebrochen wird und Gegenstände aller Art (auch Kleidung!) gestohlen werden. Es sollten sich daher unter keinen Umständen Wertgegenstände, Bargeld und Dokumente im eingecheckten Gepäck befinden. Nach der Übernahme des Gepäcks am Zielflughafen sollte dieses unverzüglich auf seine Vollständigkeit überprüft und im Falle eines festgestellten Diebstahls die Fluglinie kontaktiert werden. Angeraten wird, das Fluggepäck vor dem Einchecken am Flughafen in eine Plastikfolie einschweißen zu lassen.

Taxis sollten nur über bekannte (z.B. vom Hotel empfohlene) Unternehmen gebucht werden. Von Fahrten mit sogenannten Minibus-Taxis ist abzuraten.

Auf den internationalen Flughäfen Südafrikas werden Broschüren an Touristen mit Hinweisen auf mögliche Gefahren sowie zu beachtende Vorsichtsmaßnahmen ausgegeben. Bitte beachten Sie diese!